Aarauer Altstadt

Die gut erhaltene Altstadt ist das Ergebnis einheitlicher Planung der Kyburger. Um die beiden sich kreuzenden Hauptgassen (Rathausgasse bzw. Kirchgasse/Kronengasse) sind vier Häusergevierte angeordnet, die als «Stöcke» bezeichnet werden. Darum herum ist ein Gassenring mit einer weiteren Häuserzeile gelegt. Im 14. Jahrhundert wurde die Stadt in zwei Etappen konzentrisch erweitert (davon ausgenommen blieb die Nordflanke). Dabei trug man die alte Stadtmauer ab oder integrierte sie in neu errichtete Gebäude. Als Ersatz entstand ein zweiter äusserer Mauerring. An der Süd- und Ostseite, wo der Felskopf flach in die Hochterrasse übergeht, befand sich ein breiter Graben, der die Stadt von der unbefestigten Vorstadt trennte.
Der Turm Rore an der Rückseite des Rathauses

Zu einem grossen Teil geht die Bausubstanz der Altstadt auf Bauvorhaben im 16. und 17. Jahrhundert zurück, als fast alle aus dem Mittelalter stammenden Gebäude ersetzt oder aufgestockt wurden. Die architektonische Entwicklung fand im späten 18. Jahrhundert ihren Abschluss, als die Stadt sich merklich auszudehnen begann. Die Altstadthäuser sind überwiegend im spätgotischen Stil. Eine Besonderheit sind rund 70 Dachgiebel mit bemalten Unterseiten (Ründen), weshalb Aarau auch als «Stadt der schönen Giebel» bezeichnet wird. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts empfand man, dem damaligen Zeitgeist entsprechend, die mittelalterlichen Befestigungsanlagen als einengend. Nachdem bereits das gering befestigte Aaretor verschwunden war, wurde 1812/13 auch das Laurenzentor abgebrochen. 1820 schleifte man die Stadtmauern, schüttete den Graben zu und wandelte ihn zu einer Allee um.
Alte Schaal

Ältester Teil der Stadtbefestigung ist das Schlössli an der nordöstlichen Ecke der Altstadt, aber knapp ausserhalb des einstigen Mauerrings gelegen. Dieser 25 Meter hohe Wohnturm entstand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts kurz vor der Stadtgründung und besteht aus grob behauenem Megalithmauerwerk. Etwas jünger, aber im selben Baustil, ist der Turm Rore. Nachdem er 1517 sein Privileg als Freihof verloren hatte, wurde er bis 1520 in das neu erbaute Rathaus integriert. Ebenfalls im Zusammenhang mit der Stadtgründung steht die Errichtung des Oberen Turms neben dem südlichen Stadttor. Er wurde um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert aufgestockt und dominiert mit einer Höhe von 62 Metern das Stadtbild. Ebenfalls erhalten geblieben sind das Haldentor im Westen und ein kurzer Mauerzug mit dem Pulverturm an der Südwestecke.

Die Stadtkirche steht am nordwestlichen Rand der Altstadt, unmittelbar an der Kante des Felskopfes. Sie entstand von 1471 bis 1478 gemäss den Vorgaben der Bettelordensarchitektur und präsentiert sich als schlichte dreischiffige Basilika. Der Kirchturm stammt vom Vorgängerbau und wurde 1426/27 errichtet. Auf dem Platz vor der Kirche steht der 1643 geschaffene Gerechtigkeitsbrunnen. Weitere architektonisch herausragende Gebäude sind das ehemalige Kloster St. Ursula an der Golattenmattgasse, das Haus zum Erker an der Rathausgasse, das Christkatholische Pfarrhaus am Adelbändli, die Alte Schaal an der Metzgergasse und die Zunftstube an der Pelzgasse.

Von der Kettenbrücke aus führt der Philosophenweg fast einen Kilometer lang flussabwärts der Aare entlang.

Eisenplastik einer liegenden Frau

Die eiserne Skulptur einer liegenden Frau strahlt eine faszinierende Mischung aus Anmut und Offenherzigkeit aus. Inmitten des kalten Metalls findet sich eine bemerkenswerte Darstellung von Weiblichkeit und Selbstbewusstsein.

Die Frau liegt in einer entspannten Position auf einer soliden Eisengrundlage. Ihr Körper ist in einer fließenden Linienführung gestaltet, die eine harmonische Verbindung zwischen Kraft und Eleganz herstellt. Die eisernen Konturen betonen die weiblichen Kurven und schaffen ein Spiel von Licht und Schatten, das die Skulptur in ein lebendiges Spiel der Kontraste taucht.

Die offene Haltung der Frau strahlt Selbstsicherheit und Akzeptanz aus. Ihr Blick ist weit geöffnet und durchdringt den Raum um sie herum. Die Gesichtszüge sind subtil und dennoch ausdrucksstark, wodurch eine gewisse Geheimniskrämerei und innerliche Stärke vermittelt wird.

Das eiserne Material verleiht der Skulptur eine rohe, industrielle Ästhetik, die im Kontrast zur Anmut der dargestellten Figur steht. Die Künstlerin oder der Künstler hat geschickt die Unnachgiebigkeit des Eisens genutzt, um eine kraftvolle Ausdrucksform zu schaffen, die dennoch eine gewisse Intimität und Sinnlichkeit transportiert.

Die Skulptur könnte als Symbol für die Selbstakzeptanz, Freiheit und Offenheit stehen. Durch die eisernen Formen wird eine gewisse Robustheit und Standhaftigkeit vermittelt, während die dargestellte Frau in ihrer Liegeposition eine Atmosphäre von Entspannung und innerer Stärke ausstrahlt. Die Betrachter werden eingeladen, die verschiedenen Aspekte der Skulptur zu erforschen, die sowohl die kühle Härte des Materials als auch die Wärme und Zärtlichkeit der dargestellten Figur vereinen.

Kupferskulptur sitzend

Die kleine Kupferskulptur thronte majestätisch auf einer Steintreppe, als hätte sie dort schon immer existiert. Ihr glänzendes Kupfer schimmerte in warmen, erdigen Tönen, und die glatten Linien verliehen ihr eine zeitlose Eleganz. Die Skulptur war von einem sanften Grünschimmer überzogen, der wie eine lebendige Patina wirkte und den Eindruck erweckte, als hätte die Zeit selbst ihre Spuren auf dem Metall hinterlassen.

Die Formen der Skulptur waren organisch und fließend, als ob der Künstler versucht hätte, die Harmonie zwischen Natur und Kunst zu erfassen. Die Kupferskulptur repräsentierte eine abstrakte Figur, die auf der Steintreppe saß und in sich gekehrt schien. Die Konturen ihres Körpers waren geschmeidig, und die glänzende Oberfläche reflektierte das Umgebungslicht, wodurch die Skulptur lebendig zu werden schien.

Die Steintreppe, auf der die Kupferskulptur thronte, war von der Zeit gezeichnet. Das grobe, graue Gestein bildete einen kontrastreichen Untergrund für die feine Eleganz der Kupferkreation. Moose und Flechten hatten sich in den Ritzen der Stufen niedergelassen und verliehen der Treppe eine natürliche, verwitterte Schönheit.

Ein sanfter Wind strich über die Steintreppe und trug das leise Klingen von Metall mit sich. Die Kupferskulptur schien in ihrem ruhigen Sitz verankert zu sein, als würde sie die Geschichten der vorbeigehenden Zeiten in sich aufnehmen. Das Grün, das sich auf ihrer Oberfläche ausbreitete, erzählte von den Jahren, die vergangen waren, und verlieh der Skulptur eine tiefe, fast mystische Ausstrahlung.

Die Szene war eine poetische Verbindung von Kunst und Natur, von glänzendem Kupfer und verwittertem Stein. Die kleine Kupferskulptur auf der Steintreppe schuf einen Moment der Ruhe und Kontemplation, eingebettet in die Zeitlosigkeit dieses besonderen Ortes.